Spätestens im November ist es an der Zeit, die Bereifung des eigenen Kraftfahrzeuges einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Temperaturen sinken nachts bereits beträchtlich ab und die Strassenverhältnisse sind meist durch Nässe, Laub und Dreck bereits ungünstiger geworden als im gemütlichen Sommer. Zum Wohle der eigenen Sicherheit ist es jetzt wichtig, ein paar Minuten in die Sicherheit zu investieren.
Winterreifenpflicht?
Muss man im Winter zwingend Winterreifen auf bzw. unter dem Auto haben? Oder geht das auch anders?
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) macht es sich diesbezüglich ziemlich einfach: man soll/muss “geeignete Reifen” bei winterlichen Straßenverhältnissen benutzen. Dazu zählen Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch.
That’s all!
Wer also auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich einen zweiten Satz Autoreifen zulegen. Entweder als Winterkompletträder oder zumindest zum Wechseln auf den normalen Felgen. Natürlich kostet das ein bißchen extra.
Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen
Wer ein Auto, so wie wir, nur im unmittelbaren Nahbereich um den Wohnort benutzt und im kompletten Jahr nur sehr wenige Kilometer fährt, kann auch über die Anschaffung von Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen nachdenken.
Mit diesen spart man sich die zusätzlichen Anschaffungskosten und auch die Ummontage im Herbst und im Frühling. Der Gesetzgeber akzeptiert diese Reifenart. Es muss aber auch hier das Schneeflocken-Symbol vorhanden sein.
Wir wohnen in der Rheinebene, haben keine Berge (zumindest keine, die diesen Namen verdient hätten) und bei uns im Ort werden keine Rennen gefahren. Da kann man mit dem Kinder-Taxi-Auto auch mit Allwetterreifen zur Schule und zum Einkaufen kommen. Für uns ist das vertretbar.
Reifenprofil
Laut Gesetz muss die Profiltiefe der Autoreifen mindestens 1,6 Millimeter betragen. Damit bewegt man sich im legalen Bereich.
Wie immer werden hier aber Mindestvoraussetzungen genannt. Deshalb sind für die Sicherheit mindestens 4,0 Millimeter zu empfehlen. Die Reifen haben damit einfach einen besseren Halt und im Falle einer Notbremsung steht man damit wesentlich früher. Das kann Leben retten!
Um die Profiltiefe beim eigenen Auto zu messen, reicht eine 1-Euro-Münze. Der goldfarbene Rand ist ziemlich genau 3 Millimeter breit.
Wenn der goldene Rand der Münze beim Einstecken in die Vertiefung des Reifenprofils (in der Mitte des Reifens) deutlich verschwindet, dann haben die Reifen noch genug Profil.
Wenn der Rand schon sichtbar oder knapp davor ist, sollte man sich die Preise für neue Reifen mal genauer ansehen.
Alter der Reifen
Der TÜV empfiehlt, dass Autoreifen im Alter von sechs oder sieben Jahren gewechselt werden sollten.
Da die Gummimischung mit den Jahren spröder wird und somit die Leistungsfähigkeit des Reifens mit dem Alter abnimmt (fast wie bei Menschen), sollte man dies zumindest beim Kauf und beim Wechseln im Auge behalten. Dies liegt (wie so vieles) in der Verantwortung jedes Autofahrers selbst.
Auf jedem Autoreifen ist eine leicht entschlüsselbare DOT-Kennung zu finden, die über die das Herstellungsdatum und das Alter des Reifens Auskunft gibt.
Die Ziffern sind meist nur auf einer Seite der Reifen eingeprägt.
Seit dem Jahr 2000 tragen die Reifen vierstellige Kennungen (davor dreistellig). Die vier Ziffern sind in ein Oval eingebettet. Die ersten beiden Stellen stehen dabei für die Produktionswoche, die beiden letzten für das Jahr. “3913” steht dann beispielsweise für die 39. Woche des Jahres 2013.
So kannst Du ganz einfach das Alter Deiner Autoreifen überprüfen.
Luftdruck
Der Reifendruck von Winterreifen (und nicht nur von diesen) sollte man wirklich regelmäßig überprüfen. Im Winter kann es erhebliche Temperaturunterschiede geben, die schnell einen Druckverlust im Reifen ergeben.
Zum Beispiel hat bei unserem letzten Reifendruckmessen an der Tankstelle in allen Reifen über 0,8 Bar gefehlt. Ich bin darüber eigentlich noch immer ziemlich geschockt!
Reifendruck von Winterreifen: besser zu hoch als zu niedrig
Da man den Luftdruck nicht ständig manuell den Außentemperaturen anpassen kann bzw will, ist es bei kühleren Temperaturen durchaus sinnvoll, 0,2 bis 0,3 Bar mehr in die Reifen zu füllen. Das Auto fährt und lenkt sich zudem damit auch spürbar leichter.
Tipp:
Laut Empfehlungen von Automobilclubs, Reifenherstellern und Sicherheitsinstitutionen sollte der Reifendruck von Winterreifen alle 14 Tage überprüft werden. Wer hier regelmäßig misst, kann erheblich Benzinkosten sparen und die Lebensdauer seiner Reifen signifikant erhöhen.
Hast Du 5 Minuten für die eigene Sicherheit übrig?