In unserem kleinen aber feinen Örtchen ist eigentlich immer etwas los. Von verkaufsoffenen Sonntagen mit Bimmelbähnchen durch den Ort bis hin zu spektakulären Straßenrennen kann man bei uns in der Südpfalz fast alles antreffen. Das Leben ist hier alles andere als langweilig oder öde. Allerdings auch keinesfalls so hektisch und überdreht wie in einer größeren Stadt mit einer 6- oder 7-stelligen Einwohnerzahl. Ich würde den Lebensrhythmus als für mein Alter angemessen bezeichnen.
Aber man sollte auch nicht den Fehler begehen und die Bewohner unserer Region zu unterschätzen. Meist haben sich die Menschen schon sehr bewusst für ihren Lebensstil und die hierfür passende Region entschieden.
“Man muss nicht immer alles verstehen, nur akzeptieren!”
Ich gebe zu, ich bin jetzt nicht so der große Facebook-User. Neben unserer Facebook-Seite bin ich eher ein Mensch, der Facebook nicht so viel abgewinnen kann. Dies liegt zum größten Teil daran, dass ich den Menschen lieber in der Realität gegenüber stehe als mir ihre gefakte Möchtegern-Fassaden am Bildschirm durchzulesen.
Aber anscheinend hat auch in unserem ruhigen Örtchen Facebook einen gewissen Verbreitungsgrad, so dass es ca. 10-15 Minuten gedauert hatte, bis sich ca. 200-300 Menschen vor dem WM Truck (“WM-Liner”) eingefunden hatten, der bei uns auf dem Weg zurück zum Hersteller einen Zwischenstopp einlegte.
Der wirklich beeindruckend coole Truck mit seiner tollen Beschriftung wurde von allen Menschen aus allen Richtungen fotografiert, berührt und bestaunt. Manche kamen dafür sogar bis spät in der Nacht extra herbei gefahren. SocialMedia funktioniert anscheinend auch bei uns auf dem Land ganz passabel.
Natürlich war es dann noch der Oberhammer, dass die Bevölkerung den Auflieger selbst besteigen und anschauen konnte. Gerade so wie die Fußballer der deutschen Nationalmannschaft nur wenige Tage zuvor in Berlin.
Ich finde es toll, das sowas möglich ist!
Der Auflieger ist 13 Meter lang.
Natürlich habe ich nun hinterher gelesen, dass irgendwer irgendwo die Nummernschilder vom Truck geklaut hat. Dass dies irgendwie unclever ist, dürfte eh klar sein. Bei uns hatte der Auflieger hinten jedenfalls ein rotes Nummernschild dran.
Der schwarze WM-Truck war jedenfalls mehrere Tage lang das Highlight in unserem Ort.
PS: Bei dieser Gelegenheit erfuhr ich dann auch gleich, dass der Bachelor seit Wochen und Monaten anscheinend bei uns im Ort lebt und das außer mir anscheinend schon jeder seit Anfang an wusste. Wo doch auch schon diverse TV-Sender und Trash-Sendungen mit Aufnahmeteams vor Ort waren und der Bevölkerung mit “schlauen” Fragen auf den Geist gingen.
Vielleicht liegt’s an meinen nicht vorhandenen Tratsch-Genen…