Der Arzt hat mir unnötige Bewegung verboten. Insbesondere auch oder auch gerade das Fahrradfahren. Nicht nötig zu betonen, dass ich wenig begeistert war und noch immer bin.
Deshalb war heute einer der seltenen Tage, an denen mich das Leben zum ÖPNV gezwungen hat. Ich sage absichtlich gezwungen, dann ich mag es nicht besonders, dem ÖPNV im Allgemeinen und den gerne einmal nicht eingehaltenen Fahrplänen im Besonderen völlig schutzlos ausgeliefert zu sein.
ÖPNV - Spaß ist anders!
Ich wurde also heute Morgen pünktlich zur Haltestelle (ca. 4,6km entfernt) gefahren. Laufen oder Radfahren soll ich ja nicht.
Am Fahrkahrtenautomat dann zähneknirschend die 4,20 Euro investiert und schon kam die tolle Einweg-Fahrkarte heraus. Technik, die begeistert. 180 Minuten gültig. So lange hatte ich nicht vor.
Nach 30 Minuten in der Stadt in eine weitere Bahn umsteigen. 4 Minuten. Hat gereicht. Erstaunlich.
Nach ca. 8 Minuten dann schon wieder aussteigen und noch knapp 200 Meter zu Fuß. Unfallfrei. Nicht hektisch. Geschafft. Nervlich und körperlich.
Schön das Bein hochlegen. - Leichter gesagt als getan.
Am Abend das gleiche Programm wie am Morgen. Nur umgekehrt.
Zur Haltestelle laufen. Zwei rote Ampeln vermeiden. Ticket in der Bahn am Automaten. Zufällig wieder 4,20 Euro. Ich mag Beständigkeit.
Umsteigen erneut erfolgreich. Die zweite Bahn kommt pünktlich. Genau zum Zeitpunkt, den auch die Anzeigetafel verkündet. Ich mag Zuverlässigkeit.
Eine neuere Bahn mit Klimaanlage erwischt. Ich bin dankbar.
Oma und Opa mit drei Enkeln. Direkt auf 12 Uhr. Die Enkel haben die Großeltern im Griff. Unterhalten die komplette Bahn. Ich bin noch immer dankbar für die Klimaanlage.
Nach insgesamt 50 Minuten komme ich am Zielbahnhof an. Und werde auch noch abgeholt. Wie eine Zugabe. Nur ohne Klimaanlage. Schade.
Elf Stunden meines Lebens.
Da muss ich erst mal drüber nachdenken…