Nachdem ich bereits über die Wichtigkeit einer angepassten Winterbereifung geschrieben habe, geht es heute um die Flüssigkeiten im Kraftfahrzeug und wie man mit diesen im kalten Winter umgehen sollte.
Als Frostschutz bezeichnet man alle denkbaren Maßnahmen und Methoden, die ein Einfrieren von Flüssigkeiten (in diesem Fall größtenteils Wasser im Kühl- und Waschkreislauf) im Auto verhindern sollen.
Und jetzt wird es wirklich langsam Zeit, sich um das Wohlergehen seines Gefährtes zu kümmern. Nachts sinken die Temperaturen schon ganz bedrohlich gegen den Gefrierpunkt.
Und wer sein Auto nicht in einer abschließbaren und dadurch etwas wärmeren Garage parken kann, der kann das Thema Frostschutz nicht länger ignorieren.
Kühlerfrostschutz
Das richtig Gefährliche für das Auto ist: bei großer Kälte kann das Kühlmittel des Motors einfrieren und den Kühler, die Leitungen und/oder den Motorblock zum Platzen bringen.
Keine dieser Möglichkeiten wird einen Autobesitzer erfreuen.
Um dieses Einfrieren zu vermeiden, müssen besondere auf das Auto abgestimmte Zusätze in das Kühlwasser gegeben werden (je nach Motor-Art sind hier sehr spezifische Mittel erforderlich).
Das meist bunte Mittel (gerne in blau, grün oder rot erhältlich) ist nicht einfach mit Alkohol gemischtes Wasser, denn es kann mehr als nur Frostschutz: es dient als Rostschutz für den Kühler, die Wasserpumpe und die Kühlkanäle. Kühlmittel stabilisiert die elektrische Leitfähigkeit der Flüssigkeit und verhindert ihr frühzeitiges Sieden sowie mineralische Ablagerungen in den Behältern.
Weitgehend unbekannt:
In altem Kühlerfrostschutz bilden sich oft Bläschen (Kavitation). Platzen diese Bläschen, können die Explosionen die Metallwände im Kühler durchbrechen und u.U. Kunststoffflügel von Wasserpumpen zerstören. Deshalb empfehlen Automechaniker, die Kühlflüssigkeit alle drei Jahre zu wechseln.
Kühlmittel muss regelmäßig vom Fahrer bzw. Besitzer kontrolliert werden: Füllstand einmal im Monat, Frostschutz zweimal im Jahr.
Geprüft wird bei kaltem, abgestelltem Motor. Den Füllstand der Kühlflüssigkeit kann man am Ausgleichbehälter im Motorraum ablesen. Er sollte immer zwischen den Markierungen Minimum und Maximum stehen.
Fällt der Stand unter das Minimum, sollte man unbedingt nachfüllen. Hierbei bitte das Handbuch des Fahrzeugs und das bisher benutzte Kühlmittel beachten.
Wichtig:
Niemals das Kühlsystem öffnen, solange der Motor warm ist. Die unter Druck stehende, heiße Flüssigkeit kann herausschießen und Gesicht und Hände verbrühen!
Scheibenreiniger / Wischeranlage
Das Einfrieren der Wischeranlage ist grundsätzlich zuerst einmal nicht gefährlich. Aber wenn das Spritzwasser zu wenig Frostschutz beinhaltet, dann kann das Wasser spätestens beim Auftreffen auf die eiskalte Frontscheibe sehr schnell gefrieren und die Sicht kann plötzlich sehr behindert oder gar unmöglich gemacht werden.
Deshalb sollte man auch das Wischwasser mit einem Frostschutz vor dem Winter schützen: Scheibenreinigerzusätze für die Scheibenwaschanlage auf Ethandiolbasis verhindern das Einfrieren der Spritzwasserdüsen. Voraussetzung hierfür ist allerdings das richtige Mischungsverhältnis zwischen Wasser und dem Frostschutzmittel. Siehe hierzu die Angaben des Herstellers.
Sollte trotz vollem Wischwassertank beim Betätigen der Spritzanlage kein Wasser auf der Scheibe ankommen, könnten auch einfach die Düsen verstopft sein. Diese kann man mit Hilfe einer Stecknadel direkt versuchen, wieder durchlässig zu bekommen.
Sollte die Verstopfung allerdings in den Zuleitungen zu den Düsen sein, dann hilft leider nur eine Demontage bzw. ein ordentliches Durchpusten.
Wenn das Scheibenwasser bereits eingefroren ist, hilft es leider nur noch, es wieder aufzutauen. Das lässt sich auf verschiedene Weise angehen – im Idealfall steht eine warme Garage zur Verfügung, in die das Auto für einige Zeit untergestellt werden darf.
Fazit
Frostschutz ist nicht teuer und die Kontrolle kostet auch nicht viel Zeit. Dafür schützt es Dein Fahrzeug und gewährleistet auch bei kaltem Wetter die Funktionsfähigkeit Deines Autos.
Oder soll Dein Kind im Winter in die Schule oder in den Kindergarten laufen müssen?