Es ist schon einige Monate (wenn nicht sogar schon ein bis zwei Jahre) her, aber es ist wirklich so geschehen:
Wir waren in einem Supermarkt einkaufen, draußen war es relativ kalt und unsere Tochter saß damals noch friedlich und sich freuend im Einkaufswagen, als eine uns bis dato unbekannte ältere Dame zielgerichtet wie eine Cruise Missile auf unseren Einkaufswagen zusteuerte.
Das übliche Blahblah begann. “Wie süß, so nett und auch so freundlich und überhaupt nicht ängstlich”... und überhaupt… sie hätte ja auch einen Enkel in Tessas Alter… Aha, das war also die relevante Information, die sie an den Mann bringen wollte und dies auch ohne Rücksicht auf Verluste tat.
Während die unknown Oma also unser Kind unberechtigt am Fuß befummelte, mussten Tessa und ich die Lebensgeschichte der reifen Einkäuferin über uns ergehen lassen. Nichts Weltbewegendes. Ohren auf Durchzug und ab und an mal gnädigerweise genickt und ein “ah” oder “oh” von sich gegeben. Ich (und ich denke auch unsere Tochter) hofften, daß dieser Laberkelch zügig an uns vorüberziehen möge.
Wir freuten uns schon still und heimlich ein Loch in den Bauch, als die unbekannte Omi zwei bis drei Meter von uns weg in Richtung Kasse schlurfte… doch zu früh, denn die mitteilungsfreudige Großmutter holte zum finalen Endschlag aus:
Omi: “Wie heisst denn die Kleine?”
Ich: “Tessa”
Omi: “Wie?”
Ich: “Tessa”
Omi: “Immer diese neumodischen Namen.” ... (heftiger konnte man kaum einen Kopf schütteln)
Ich: “Wie heisst denn Ihr Enkel?”
Omi: “Kevin“