Im morgendlichen städtischen Berufsverkehr stehe ich an der Ampel und warte, bis die Lichtzeichenanlage für Fußgänger und Fahrradfahrer grün anzeigt.
Der Verkehr auf der Straße ist wie so oft sehr stark und die Autofahrer haben große Mühe, über die Kreuzungen zu kommen.
Fast alle Autofahrer versuchen, den Überweg für Fußgänger und Radfahrer freizuhalten. Alle bis auf einen relativ jungen dynamischen Mann (ca. Mitte 20). Er stellt sich mit seinem Auto mittig auf den Überweg. Dort bleibt er auch stehen, da der Stau vor ihm nicht vorangeht.
Die Fahrerscheibe seines Wagens ist aufgrund des Wetters geöffnet. Als die Ampel für Fußgänger und Radfahrer grün wird, steht er mit seiner geöffneten Scheibe noch immer direkt vor mir und ungefähr zehn weiteren Passanten.
Ich schaue ihn an und sage in ruhigem Ton: “Idiot!“
Dann bugsiere ich das Rad zusammen mit den anderen Fußgängern und Radfahrern um sein Auto herum und setze meinen Weg gemütlich fort.
Nach wenigen Minuten höre ich hinter mir ein sehr aggressiv fahrendes Auto. Der Motor heult ständig auf und der Fahrer scheint unmittelbar an meinem Rücklicht zu kleben. Und das auf einer Fahrradstraße.
An einer nicht gerade dafür geeigneten Stelle werde ich sehr aggressiv überholt, geschnitten, der Fahrer bremst abrupt und steigt direkt aus seinem Fahrzeug wenige Meter vor mir aus.
Ich komme gerade so noch an dem Fahrzeug und dem Menschen vorbei, so dass mich seine Tritte, Schläge und Beschimpfungen nur knapp verfehlen.
Der wollte mich wirklich verprügeln.